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Grußwort Prof. Dr. Bernhard M. Graf, MSc

Prof. Dr. Bernhard M. Graf, MSc
Prof. Dr. Bernhard M. Graf

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Sehr geehrte Damen und Herren,

……und wir hätten Sie alle so gerne nach Berlin zum 175.-Jahrestag der ersten erfolgreichen Anästhesie eingeladen, und so gerne wieder einmal mit Ihnen gefeiert!

Leider bleibt dies auch in diesem Jahr noch ein Wunschtraum, da uns trotz Impfung die Hygieneauflagen hinsichtlich der 4. Coronawelle wieder nicht erlauben, Sie persönlich auf dem Hauptstadtkongress der DGAI in Berlin begrüßen zu können. Folglich müssen wir zum zweiten Male auf eine online-Veranstaltung ausweichen. Wir hoffen sehr, dass durch Erweiterung unseres Angebotes auf 4 parallelen Veranstaltungsschienen unsere Programmkommission aus Ärzten*Innen und Pflegenden auch für Sie interessante Themen aufgegriffen hat. Schon alleine das Thema des diesjährigen Kongresses „Vom Narkotiseur zum perioperativen Mediziner“ sollte darauf hinweisen, welche rasante Entwicklung unser Fachgebiet vom einfachen Zahnarzt und Narkotiseur William Th. G. Morton mit seinem Ätherverdampfer bis zu den heutigen Anästhesieabteilungen, die fast regelmäßig die personalstärksten Abteilungen in den Kliniken darstellen, durchlebt hat.

Nach 175 Jahren haben wir unsere Selbstständigkeit als klinisches Fach unstreitbar in der Medizin erworben. Dennoch gilt es täglich, unsere Kompetenz in den 5 Säulen unseres Faches unter Beweis zu stellen. Gerade heute, in einer Zeit des exponentiellen Wissenszuwachses, ist es trotz modernster Kommunikationsmedien gerade in unserem Fachgebiet nicht einfach, t mit dem aktuellen Standard Schritt zu halten. Aber genau dies schulden wir unseren Patienten in unserer täglichen Arbeit sowohl im Operationssaal, auf den Intensivstationen, beim Notfall aber auch in der Schmerz- und Palliativmedizin, nicht nur, weil der Gesetzgeber es von uns fordert, sondern weil unser moralischer Anspruch und unser Anspruch gegenüber den übrigen medizinischen Fachbereichen dies täglich uns abverlangt. Gerade die hinter uns liegenden Coronawellen, die unsere Intensivstationen an die Belastungsgrenze brachten, haben die Bedeutung unseres Faches nicht nur für den Operationsbereich, sondern v.a. für die Intensivmedizin gezeigt. Hierauf sollten wir uns nicht ausruhen, sondern diesen Schwung mit in die nächsten Jahre hineinnehmen und ausbauen.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unserem Programm Neues und Aktuelles unserer 5 Säulen vermitteln zu können, egal ob sie als junger Assistent*In oder als erfahrener Oberarzt tätig sind, und Anregungen für die Zukunft zu liefern. Auch wenn wir wieder auf das Mittel der Online-Veranstaltung zurückgreifen müssen, sind wir überzeugt, dass der Hauptstadtkongress 2021 besonders mit dazu beitragen kann, Ihnen diese aktuelle Kompetenz zu vermitteln. Es würde uns freuen, wenn Sie auch für sich Anreize in unserem Programm finden würden. Früher war der Narkotiseur ein Einzelkämpfer. In der modernen perioperativen Medizin ist es das Team, das eine entscheidenden Rolle für das Outcome des Patienten spielt. Deshalb möchten wir in einer eigenen jeweils eintägigen Veranstaltungsreihe die A&I-Pflege, unseren engsten Verbündeten im OP und auf der Intensivstation, sowie den Rettungsdienst in den Mittelpunkt stellen. Beide Berufsgruppen, mit denen wir täglich partnerschaftlich zusammenarbeiten, werden zukünftig im Rahmen der limitierten Human Ressourcen noch mehr elementare Stützen unseres Fachgebiet werden.

Sind wir bei der ersten Planung des HAI im Herbst 2020 noch von der Illusion einer regulären Veranstaltung in Berlin ausgegangen, mussten wir schnell lernen, dass die Hygieneauflagen uns zunächst eine Hybridveranstaltung mit nur wenigen Teilnehmern in Berlin und nun schlussendlich doch eine reine Online-Veranstaltung vorgaben. Für die enorme Flexibilität und großen Anstrengungen bei der Planung dieses HAI gilt mein besonderer Dank der Programm- und Strukturkommission unserer Fachgesellschaften, namentlich Herrn Prof. Dr. Benedikt Pannen, unserer Geschäftsstelle in Nürnberg sowie unserer medizinischen Kongressgesellschaft MCN. Ich bin sehr dankbar, dass trotz der schwierigen hinter uns liegenden Monaten, die Motivation für die Ausrichtung dieses Hauptstadtkongresses ungebrochen war. Ebenso gilt mein Dank dem Präsidium der DGAI und unserem derzeitigen Präsidenten, Herrn Prof. Dr. Frank Wappler, für sein Vertrauen, mir die Verantwortung für diesen Kongress zu übertragen.

Es würde mich sehr freuen, Sie alle online in Berlin begrüßen zu dürfen. Ohne die Bedeutung einer Präsentation auf dem HAI schmälern oder werten zu wollen, erlaube ich mir Sie doch auf eine Veranstaltung gesondert hinzuweisen. Der Nobelpreisträger Herrn Prof. Dr. Reinhard Genzel, Astrophysiker und Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München wird uns in der traditionellen Jean-Henley-Memorial-Lecture bei der Eröffnungsveranstaltung auf eine vierzigjährige Zeitreise zu einem der großen Geheimisse des Universums mitnehmen, zu einem massereichen Schwarzen Loch in der Mitte unserer Milchstraße. Gerade diese unvorstellbaren Massen in den Schwarzen Löchern in den unendlichen Weiten des Universums soll Sie alle einstimmen auf Neues, das wir Ihnen hoffentlich auf dem HAI 2021 in vielfältigen Varianten bieten möchten.

Es würde mich sehr freuen, wenn wir mit dem HAI 2021 online virtuell bei Ihnen zu Gast sein dürften.

Mit freundlich kollegialen Grüßen

Prof. Dr. med. Bernhard M. Graf, MSc
Kongresspräsident HAI2021